(Werbung, da Rezensionsexemplar) Ich habe endlich dieses wunderbare Buch von Meg Wolitzer beendet! Das weibliche Prinzip ist ein Buch, welches ich nicht in einem durchlesen konnte, sondern ich musste es mehrfach starten und an der ein oder anderen Stelle länger überlegen. Ich persönlich liebe es, wenn ich über ein Buch einen Moment länger festhalten kann und die Gedanken sich erst im Nachhinein zu sammeln beginnen. Der Titel, das weibliche Prinzip, hat mich sofort angesprochen, da ich mich seit längerem mit dem Frauenbild in unserem System befasse und mich jegliche Bücher zu diesem Thema faszinieren. Bücher über starke Frauen und interessante weibliche Persönlichkeiten haben mich schon immer interessiert. Umso mehr hat es mich gefreut, dass ich dieses Werk aus dem Hause Dumont Buchverlag lesen durfte.
Das weibliche Prinzip
Zu Beginn des Buches denkt man: “oh nein, bitte keine seichte Highschool Story..!” Aber keine Angst, genau diese ist es zum Glück nicht. Die Hauptfigur in diesem Buch ist Greer Kadetsky, eine junge Studentin, welche ihren Weg noch nicht so ganz gefunden hat. Sie ist eher still und unscheinbar und versucht sich selbst noch zu definieren. Ich konnte mich sehr gut in Greer hinein versetzen, denn ich denke es geht vielen jungen Frauen unserer Gesellschaft ähnlich. Gerade wenn man als Frau noch jung und unerfahren ist, ist es schwer sich seinen Weg durch eine von Männern dominierte Welt zu schaffen. Ich mag nun wie eine Aktivistin klingen, dass ist aber nicht meine Intension, aber das Leben einer jungen Frau unterscheidet sich nunmal von dem eines jungen Mannes. Dieses Buch gibt eben dieses genausten wieder, das Gefühlschaos einer jungen Studentin auf ihrem Weg hin zum großen Erfolg. Das Buch “Das weibliche Prinzip” hat ganz klar eine Message und die Geschichte dahinter scheint banal zu sein, doch wenn man sich tiefere Gedanken zu den Ereignissen in diesem Buch macht, dann stellt man fest, wie tiefgründig dieses Werk doch ist. Meg Wolitzer schafft ein kleines Stück weibliche Literatur, unverzichtbar in jedem Bücherregal.
Faith Frank
Eine der Schlüsselfiguren in diesem Buch ist für mich Faith Frank. Eine in die Jahre gekommene Aktivistin, welche gerade für unsere junge Studentin Greer eine entscheidende Rolle spielt. Faith Frank ist die typische A-Frau, eine sogenannte Alfa Frau, wie man es eigentlich nur in der Männerwelt kennt. Am Anfang habe ich sie bewundert und empfand ihren Charakter als wertvoll für Greer, doch umso tiefer ich in dieses Buch eingestiegen bin, umso schlechter wurde meine Wahrnehmung zu Faith Frank. Sie hat die Eigenschaft, dass sie gerade junge Frauen beeindruckt, jede möchte so sein wie sie. Sie hat viel erreicht im Leben und bekommt augenscheinlich alles was sie sich erträumt. Sie setzt sich ein für jegliche Frauen in unserer Gesellschaft und treibt zahlreiche soziale Projekte voran. Doch ich bin der Meinung, dass Faith Frank eine Maske trägt. Ich finde es gut, dass zum Ende des Buches eine Abnabelung zwischen Greer und Faith stattfindet. Es ist in meinen Augen wie im wahren Leben auch, wir klammern uns an Menschen, wo wir denken, dass diese unseren Weg vorschreiben. Eine sichere Route sozusagen, denn diese Vorbilder sind ja schließlich den Gleichen Weg gegangen. Doch meistens stellt sich im Nachhinein raus, dass wir unseren eigenen Pfad finden müssen und das doch am Ende jeder Mensch anders ist. Gerade als Frau denkt man, man müsse sich einer Gesellschaft anpassen und nutzt Vorbilder zur Orientierung, doch ich finde diese Zeiten sind vorbei. Es ist manchmal besser, seinem eigenen Gefühl zu vertrauen, denn so liest man es auch in diesem Buch. Erst als Greer anfängt an sich selbst zu glauben, wächst sie über sich hinaus.
Der Klappentext
Die junge Studentin Greer Kadetsky- intelligent, talentiert, aber hoffnungslos schüchtern- wäre gerne anders: mutig, schlagfertig, selbstbewusst. Als sie auf die Frauenrechtlerin Faith Frank trifft, ahnt sie nicht, dass diese Begegnung den Eintritt in eine neue Welt markiert und zugleich ihr Leben, ihre Beziehung und Überzeugungen auf eine harte Probe stellen wird.
Mitreißend erzählt Bestsellerautorin Meg Wolitzer von Macht und Emanzipation, von Idealen und Enttäuschungen, von Generationskonflikten und vom Mut, neue Wege zu gehen.
Zum Schluss
Ich bin begeistert von diesem Buch! Jeder Charakter ist unglaublich gut heraus gearbeitet worden und die Situation in unserer heutigen Gesellschaft ist herausragend beschrieben. Meg Wolitzer trifft den Nerv der Zeit und motiviert an den Idealen der Frauen festzuhalten. “Das weibliche Prinzip“sollte wirklich in keinem weiblichen Bücherregal fehlen.