„ Lasst mit noch etwas übrig! Es wird eine Zukunft geben, die ihr nicht mehr erlebt! Wieso wollt ihr mir eine so viel ärmere Welt hinterlassen?!“ Eines der ersten Sätze in diesem Buch, aber ein Satz mit viel Kraft und mit Ansichten die auch heute junge Menschen, wie zum Beispiel Greta Thunberg bereits mehrfach ausgesprochen haben.

Der Autor Lothar Frenz
Die Zukunft von Natur und Mensch bestimmen ganz bestimmte Faktoren. Lothar Frenz erklärt in seinem Roman „ Wer wird überleben“? ganz genau, worauf es aus biologischer Sicht ankommt und wo der Mensch bereits zu viel von der Natur genommen hat. Er beschreibt die noch so kleinste Lebensart als etwas besonderes und das wir Menschen oftmals nicht den Wert des Lebewesens zu schätzen wissen. Ich meine wer kennt es nicht, dass man kleine Insekten gerne mal als lästig und nervig empfindet und diese unter Umständen auch mal eben schnell zerquetscht. Man ist ja schließlich die stärkere Spezies und man möchte seine Ruhe haben. Das wir aber mit solchen Taten unter Umständen eine Art auslöschen können, darüber ist sich niemand bewusst. Lothar Frenz beschreibt aber solche ähnlichen Dinge. Er schreibt über Arten, welche auf dieser Erde existiert hatten, die ich vorher noch nie gekannt hatte. Er berichtet von einer Artenvielfalt und von deren Nutzen, wie ich es zuvor noch nie gelesen hatte. Ich muss gestehen, dass ich dieses Buch in Etappen lesen musste, weil es einfach sehr viel zu lernen gab. Es ist das klassische Sachbuch mit dem Puls der Zeit und mit unfassbar viel Wissen darin. Lothar Frenz ist Biologe und Journalist für GEO und ist seit jeher auf der Suche nach solchen Arten, nach den Wundern der Natur und berichtet darüber. Man könnte ihn auch als Forscher bezeichnen, denn er erforscht seine Welt und nimmt alle wichtigen Aspekte auf. Und mit seinem Buch schafft er einen Grundstein an Wissen, welches vielen bisher vorenthalten wurde. Woher soll ein jeder auch solche Artenvielfalten kennen, umso wichtiger ist ein Roman/ Sachbuch wie dieses.


Eine kleine Geschichte über zwei Delfine
Es wäre zu viel jede einzelne Geschichte in diesem Buch zu beschreiben, das könnte ich auch nicht annähernd so gut wie Lothar Frenz selbst, aber eine Geschichte hat mich beeindruckt. Wusstet ihr, das im Amazonas Regenwald zwei Delfinarten leben? Ich wusste es nicht und fand es beeindruckend. Und das interessante ist, das eine Delfinart dem Atlantik entstammt und die andere aus dem Pazifik kommt. Das ist unfassbar cool und man bekommt einen Eindruck davon, wie großartig unsere Natur ist. Zumal das Amazonas Gebiet an sich schon super spannend ist. Bedroht aber leider auch, wie wir wissen. Neben dieser tollen Geschichte erzählt er auch zu Anfang von dem Fastausterben des Blauwals. Als er selbst noch ein Junge war, war diese Art schon bedroht und auch heute gibt es noch immer nicht viele Tiere aus dieser Art. Mir war gar nicht bewusst, wie lange gewisse Wale schon vom aussterben bedroht sind. Ich mag Delfine und auch Wale sehr, daher fand ich diesen Teil super interessant. Zumal gerade auch die Wale eine elementare Rolle in unserem Ökosystem spielen.
„ Corona zeigt, wie fragil unsere Welt ist, von der wir glaubten, wir hätten sie gezähmt. Die Krise sollte uns aber auch bewusst machen, dass wir sie selbst geschaffen haben – ähnlich wie dem Klimawandel.“
Mein eigenes Fazit
Ich muss sagen ich mochte dieses Buch sehr. Zwischendurch ein wenig zäh wegen den ganzen biologischen Erklärungen, aber dadurch nicht weniger interessant. Man sollte von diesem Buch keinen klassischen Roman erwarten, sondern wirklich ein Sachbuch, was einem hier und da die Augen öffnen kann. Die Message geht ganz klar hervor: „Wer wird überleben?“ Wenn wir nicht anfangen etwas zu verändern und vor allem wieder in Einklang mit unserer Erde zu kommen, dann wird es nicht der Mensch sein, der überlebt. Utopisch gedacht. Aber wer möchte schon in einer Welt leben, wo es neben dem Menschen keine andere Spezies mit gibt. Wir müssen aufhören diese Welt auszubeuten und müssen lernen, dass jede noch so kleine Zelle in diesem System wichtig ist. Und auch jedes Bakterium, so wie Lothar Frenz es beschreibt, hat seinen Sinn im großen Ganzen. Ich gebe also eine Buchempfehlung ab, aber auch nur an die Menschen, die wirklich etwas verändern wollen, denn genau die wird dieses Buch ansprechen. Und es wird hoffentlich noch dem ein oder anderen Leser die Augen öffnen.
Selbst gekauft/ Rowohlt Verlag/ Ausgabe 2021/ Gebundene Ausgabe/ 443 Seiten/ 24€

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