Ein Buch über das Cool und Verliebtsein gleichzeitig. Zwei Protagonisten im Dschungel einer Millionenstadt, mit einer cleveren und lockeren Art und wie sie zueinander finden. Und ein wenig Melancholie des Alltags in einer Großstadt. Eine super Mischung und perfekt geeignet für regnerische Tage auf der Couch im Herbst. Jenny Mustard brachte mich in gemütliche Stimmung, als ich eins wurde mit dieser warmherzigen Geschichte.

Sam und Luc
Eigentlich kennen die beiden sich bereits länger, doch begegnen sich eines Tages auf einer Party ganz neu wieder. Bei offener Kühlschrank Tür in einer WG, mitten in London fällt ein lockerer Spruch und Sam kann von Luc nicht mehr lassen. Im Großstadtgestöber finden die beiden zueinander und lernen dabei eine Menge über sich selbst kennen. Eigentlich sind sie zu verschieden und dennoch hat man das Gefühl, dass es Schicksal sein müsste.
Sam ist sprunghaft. Sie kommt aus Stockholm und ist eigentlich nur für einen zwischendurch Job in London. Sie will zurück nach Stockholm, merkt aber schnell, wie groß der Unterschied der beiden Städte doch sein kann. So richtig weiß sie noch nicht, was sie will. Doch die Begegnung mit Luc am Kühlschrank hat einiges verändert.
„Sie hat sich in Rage geredet. Wenn sie so ist, unterbreche ich sie nicht, weil sie ihre Gedanken beim Reden sortiert, als wären sie in ihrem Kopf komplett durcheinander und würden erst Sinn ergeben, wenn sie laut ausgesprochen werden. Und ich kann zusehen, wie sie in Echtzeit ihr Weltbild poliert, das ist auch schön….“
Luc ist eher der Typ: zuverlässig. Die Ruhe in Person und absolut sicher in London sein zu wollen. Er jobbt in einem kleinen Modeladen und will aber eigentlich gerne einen der tollen Green Jobs ergattern, denn er will etwas für die Umwelt tun. Ein Idealist. In Kombination mit Sam fällt es ihm schwer die Ruhe zu bewahren und versucht Sam etwas mehr innere Stärke zu geben. Sam als Frau: Gelassenheit, hat dahingegen Probleme seine Ruhe immer zu ertragen.
Das Leben geht voran, beide bezeichnen normale, langweilige Tage als: Okaye Tage. Es passiert nichts weltbewegendes, aber die Tage sind okaye. Vor allem, wenn sie zusammen sind. Doch das Leben hat auch spannende Tage und beide müssen auch lernen mit sich selbst klarzukommen. Sie müssen lernen, was es heißt auf den anderen zuzugehen und manchmal auch die eigenen Gewohnheiten zurück zu stecken. Zusammen kann eine gute Symbiose entstehen. Wenn es denn am Ende auch passt…
„Bisher war der Sommer ein einziger wolkenloser Himmel, Sättigung auf Anschlag. Tagsüber blau, abends rosa. Manchmal lila wie ein frischer Bluterguss. Aber heute regnet es, träge dicke Tropfen…“

Meine eigene Meinung
Ich mochte das Buch super gerne. Ich mochte die gemächliche Stimmung der Okaye Tage sehr. Jenny Mustard hat mich mit genommen und ich konnte im Sommer von London schwelgen. Ich empfehle das Buch allerdings als Highlight für den Herbst, weil es so gut in einen verregneten Tag mit dicker Decke und Tee passt. Die Charaktere waren spannend gezeichnet und ich war Riesen Luc Fan. Ein zwar eher ruhiges Buch, aber mitfühlend, cool und entspannt gut. Am meisten mochte ich aber auch die Beschreibungen des Wetters, der Umgebung oder der mitwirkenden Personen. Alles war sehr detailliert, sehr gut geschrieben.
Ich vergebe 4/5 Sterne 🌟🌟🌟🌟. Danke an den Eichbornverlag für dieses tolle Buch.
Rezensionsexemplar/ Eichborn Verlag/ Auflage 2024/ 366 Seiten/ 24,00€





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