Eines meiner letzten Bücher im Jahr 2021 war Ritchie Girl von Andreas Pflüger. Was sich zum Schluss als ein Highlight dargestellt hat. Ritchie Girl ist ein Roman aus einer Mischung Fiktion und Wirklichkeit, welches Situationen aus dem Ende des zweiten Weltkrieges beschreibt. Teilweise schwere Kosten, aber mit einem Funken Liebe und jede Menge Spannung.

Paula Bloom
Paula ist eine amerikanische Besatzungsoffizierin, die zu Beginn des zweiten Weltkrieges aus Deutschland geflüchtet ist. Sie ist in Amerika ins Ritchie Lager berufen worden. Dort lernte sie alles, was sie als Besatzungsoffizierin wissen musste. Danach zog sie quer durch Europa mit immer anderen Aufträgen. Sie hat den Krieg hautnah miterlebt. Zum Ende des zweiten Weltkrieges wird sie zurück nach Frankfurt versetzt. Dort arbeitet die US Army längst wieder mit den Nazis zusammen. Währenddessen unlängst in Nürnberg die hochrangigen Nazi Verbrecher verurteilt werden. Frankfurt sieht nach Ende des Krieges nicht mehr wie eine Stadt aus, eher wie eine komplette Ruinen Landschaft, was Paula sehr erschreckt.
Paula lernt in Ritchie ihren Kollegen Sam kennen. Er wird zu einem sehr guten Freund in Amerika und in Frankfurt gibt es endlich ein Wiedersehen. Sam hat mittlerweile Gefühle für Paula entwickelt und wartet Geduld, bis sie bereit ist. Denn Paula sucht ihren damaligen Freund, welcher bei den Nazis gelandet ist. Sie tut sich schwer, sich Sam gegenüber zu öffnen, obwohl sie ihn auch sehr mag. Sam ist ein guter Freund und vor allem ein Vertrauter, was in diesen Zeiten mit am wichtigsten war.

Johann Kupfer
Im US Army Lager in Frankfurt halten die Amerikaner Nazis gefangen, um diese auszufragen oder ggf. auch mit Ihnen zusammen zuarbeiten. Gegen die Russen versteht sich. Unter den Insassen befindet sich auch Johann Kupfer, er war angeblich der größte Spion des zweiten Weltkrieges. Ob das stimmt, dass muss Paula heraus finden. Doch Johann Kupfer hat noch ganz andere Wahrheiten für Paula im Gepäck, denn er kennt ihren Ex-Freund Georg Melzer. Doch was er ihr zu Georg zu berichten hat, wirft Paula aus der Bahn. Und auch die eigene Geschichte von Johann Kupfer ist tatsächlich sehr spannend. Außerdem kennt er auch Paulas Vater und auch dessen Vergangenheit hat seine Risse.

Meine eigene Meinung
Ich fand das Buch unglaublich spannend. Manche Teile dieser Geschichte sind tatsächlich so passiert, auch wenn die Namen der Protagonisten natürlich frei erfunden sind. Es ist erschreckend, wie mit angeblichen Verbrechern weiter zusammen gearbeitet wurde. Dieser Teil der Geschichte stimmt, denn dazu gab es Berichte. Auch der Spion Johann Kupfer, der übrigens Jude war, wurde genutzt, obwohl er zum verhassten Volk gehörte. Diese ganzen Hintergründe machen den zweiten Weltkrieg noch viel schlimmer, als er ohnehin schon war. Andreas Pflüger hat auf jeden Fall einen sehr spannenden Roman daraus gemacht und ich mochte seinen Schreibstil auch sehr gerne. Das Buch hatte ich nur durch Zufall bei einen anderen Blogger entdeckt und nun bin ich froh, dass ich es noch zum Abschluss von 2021 gelesen habe. Und: Ich liebe den roten Buchschnitt – vor allem weil die Farbe rot eine Bedeutung im Buch hat.
Selbst gekauft/ Suhrkamp Verlag/ Auflage 2021/ 463 Seiten/ 24,00€
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