Viele wunderbare Bücher entdecke ich in einer Lesegruppe, so auch Bergland von Jarka Kubsova. Dieses wunderbare Buch, welches in den Alpen spielt habe ich kurz vor Jahresende 2021 in der Lesegruppe Gemeinsam Mitlesen gelesen. Da ich bisher nicht zum bloggen kam, kommt es nun aber endlich auch hier auf diesem Blog. Gute Bücher sollte man schließlich nicht verschweigen, sondern in die Welt hinaus schicken.
“….Sie nahm Erde in die Hand. Es ist Erde, wir laufen darüber, die meiste Zeit beachten wir sie gar nicht, Aber eigentlich ist alles, was darin passiert, Magie!”

Bergland
In Bergland geht es um zwei verschiedene Generationen von Frauen, die einen Hof hoch oben in den Bergen halten und welche Herausforderungen ist dort oben gibt. Die erste Frau ist Rosa. Sie lebt in den vierziger Jahren rund um den zweiten Weltkrieg. Zu Beginn der Geschichte lebt sie in einer intakten Familie wo das Erbe des Hofes eigentlich einem der Männer zustehen sollte. Der Krieg allerdings ändert alles und Rosa steht vor der Herausforderung den Hof alleine zu managen. Sie lernt wie der Hof funktioniert von ihrem Vater, der leider zu alt ist, um den Hof noch selbst zu bedienen. Ihr Mann kehrt leider auch nicht aus dem Krieg zurück und somit muss sie es alleine schaffen. Sie lernt, wie mit den Tieren umzugehen ist, welche Pflanzen wann gepflanzt werden müssen und wie die Ernte funktioniert. Das alles passiert auf dem sogenannten Höchsten in den Alpen in Tiefenthal. Man kann sich vorstellen welche Naturverhältnisse zu dieser Zeit herrschen mussten. Scharfe und kalte Winter und schwüle Sommer, gerade in den Alpen kann das Wetter unangenehm werden, umso großartiger finde ich es, wie Rosa in diesem Buch dieses schwere Erbe annimmt. Sie beweist, dass sie es kann und sie wird nach einigen Jahren auch wieder glücklich und entwickelt eine Routine.
In der nächsten Generation haben wir Hannes und Franziska kennen gelernt. Hannes ist Rosa’s Enkel und erbt auch irgendwann den Hof. Im 20ten Jahrhundert sieht das Leben auf dem Hof ganz anders aus. Die Bauern wetteifern umeinander, da jeder Hof mittlerweile Touristen beherbergt. Und jeder von Ihnen möchte noch innovativer werden. Franziska ist gestresst und erkrankt an einer kurzfristigen Nervenkrankheit, sie hat sozusagen einen Nervenzusammenbruch. Beide sind kurz davor den Hof zu verkaufen, weil sie sich überfordert fühlen. Tourismus ist nicht einfach, es gibt Regeln und es gibt Bewertungssysteme von denen die beiden sich steuern lassen. Erst als sich beide wieder dessen erinnern, was der Hof schon alles erlebt hat, finden sie ihren eigenen Weg. Sie können aus alten Traditionen und neuen Ideen neuen Mut ziehen und auch in ihrer Ehe finden sie wieder mehr zueinander. Zwei Generationen mit unterschiedlichen Erlebnissen und Herausforderungen.

” Die Tiefenthaler waren es gewohnt, dass ihnen genommen wurde. Einmal war es die Grippe, mal eine Blutvergiftung. Man verlor seine Lieben durch Krankheiten und Unglücke wie Baumstürze und Steinschlägen….. Die Tiefenthaler waren es gewohnt, dass ihnen der Herr oder die Natur regelmäßig nahmen, was ihnen am Herzen lag. Aber niemand hatte sie je um so viel gebracht wie der Krieg.
Meine eigene Meinung
Ich mochte an diesem Buch sehr, dass die Autorin sehr viel positive Dinge über die Natur geschrieben hat. Man merkt, dass sie einen Bezug dazu hat und zu schätzen weiß, was unsere Natur uns geben kann. Ich mochte auch, dass Rosa und auch Franziska beides sehr starke Frauen sind. Auch wenn es zweit unterschiedliche Generationen sind, merkt man, wie viel mehr Frauen manchmal kämpfen können. Wir sind das starke Geschlecht und das beweisen solche Geschichten. Nicht das Männer das alles nicht können, aber gerade die Nachkriegszeit zeigt, dass Frauen sich aus diesem Elend teilweise alleine heraus kämpfen mussten. Und das haben sie gut gemacht. Bergland von Jarka Kubsova ist auf jeden Fall ein tolles Buch, was ich sehr gerne gelesen habe.
Selbst gekauft/ Random House Verlagsgruppe/ Wunderraum/ Auflage 2021/ Gebundene Auflage/ 284 Seiten
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