Fräulein Draußen von Kathrin Heckmann

Fräulein Draußen ist ein Blog auf Instagram, dem ich nun schon eine Weile folge. Ich hole mir gerne Tipps zum Wandern bei Kathrin Heckmann. Als ich dann gesehen habe, dass sie auch ein Buch geschrieben hatte, konnte ich nicht umhin dieses zu lesen. Ich möchte hier direkt erwähnen, dass ich keine Werbung für den Blog oder das Buch machen möchte, sondern es einfach gerne mag und gerne zeigen möchte. Wer am Ende dem Blog dazu tatsächlich folgt, dass entscheidet jede(r) selbst. Ich möchte hier nun gerne von dem Buch berichten.

Fräulein Draußen

Kathrin beschreibt in diesem Buch ihren Weg raus aus dem Job und rein in das Abenteuer. Der Job hatte sie lange aufgefressen und die Sehnsucht war da. Ein Bildschirmschoner auf ihrem Laptop erinnerte sie tagtäglich an ihre Sehnsucht und das es dort draussen noch mehr zu entdecken gibt, als in diesem stickigen Büro. Vielen Menschen geht es so, dass sie sich erdrückt fühlen von den täglichen Aufgaben, aber nur die wenigsten trauen sich, den Stecker zu ziehen und ein Abenteuer zu wagen. Kathrin hat es getan und hat eines Tages Job und Wohnung aufgegeben und ist in die weite Welt gereist. Der Blog, der sich um diese Reisen dreht, ist nebenbei entstanden und das er so ein Erfolg werden würde, dass hatte sie selbst nicht gedacht. Ich jedoch denke, dass viele Menschen beeindruckt sind von ihrem Mut. Gerade weil viele es sich nicht trauen, lesen sie dennoch gerne über solche Abenteuer. Es inspiriert zumindest, auch einmal etwas zu wagen.

Fräulein Draußen ist also ein Buch über das Abenteuer und eine Anregung tolle Wanderungen zu unternehmen zugleich. Beeindruckend ist, dass Kathrin Heckmann die meisten Reisen alleine bewerkstelligt. Was ich als Frau noch viel mutiger finde. Ich würde es mir, glaube ich, nicht zutrauen. Ihre erste Nacht alleine in einem Zelt verbringt Kathrin in den schottischen Highlands. Ich persönlich finde Schottland sehr interessant und die Erzählungen von ihr über die tolle Landschaft und ihre Erlebnisse gefallen mir sehr. Ich fand es toll zu lesen, wie es ihr in der ersten Nacht alleine ging. Wie sie wach liegt und jede Menge Geräusche hört und jede Menge Gedanken durch ihren Kopf schwirren. Ich konnte das Gefühl nachvollziehen, denn ich habe mal mit einer Gruppe im Wald im Freien geschlafen. Ohne Zelt. Es war eine Art Challenge für unsere Tanzgruppe. Ich kann mich genau in Kathrin hinein versetzen, was man dann auf einmal alles hört und welche Gedanken einen quälen können. Ich allerdings war dort in einer Gruppe, sie war ganz alleine und in einem fremden Land. Richtig mutig.

Ihre erste große Reise führte sie in den Südwesten der USA. Auch diese Erzählungen mochte ich sehr, denn vieles im Südwesten ist super spannend. Auch Alaska und Yukon hat sie besucht. Sie hat die ältesten Wälder in Südafrika besucht und hat Freundschaft mit Insekten geschlossen, aber die beeindruckendste Reise war für mich in diesem Buch die Fernwanderung in Großbritannien. Ich selbst wandere gerne, aber eine Fernwanderung könnte ich mir heute noch nicht vorstellen, obwohl viele z.B. den Jakobsweg wandern, um zu sich selbst zu finden. Ich denke, wenn man so lange mit sich selbst läuft, bleibt einem gar nichts anderes übrig, als sich auch mit sich selbst zu beschäftigen. So erging es auch Kathrin Heckmann.

Eine, von vielen Lieblingsstellen im Buch

“Meine Augen wurden für die Tatsache geöffnet, dass sich das große Ganze erst offenbart, wenn man beginnt, den Blick auf das vermeintlich Unscheinbare zu richten. Wenn man nicht nur das Fenster herunterkurbelt, um schnell ein paar Fotos vom Parkplatz aus zu schießen, sondern Autos und Städte und Straßen weit hinter sich lässt, die Wanderschuhe schnürt und sich nach draußen begibt – ohne Barriere zwischen sich und der Welt, mit offenem Herzen und wachem Blick.”

Meine eigene Meinung

Ich mochte das Buch sehr. Ich fand es inspirierend und vor allem lehrreich. Ich gebe ihr Recht, dass man die Augen öffnen sollte für die Unscheinbaren Dinge. Bei dieser ganzen, schnellen Welt, wo täglich etwas Neues passiert und der Druck immer größer wird, ist es genau das, was wir Menschen brauchen. Die Wanderschuhe anziehen und los maschieren hilft, um zu erkennen, auf welcher Erde wir hier leben. Ich mochte es sehr, dass Kathrin auch sehr oft auf nachhaltige Aspekte unseres Lebens eingegangen ist und was der Schutz der Natur bedeuten kann. Ich fand es, wie bereits gesagt, super mutig alleine los zu ziehen. Ich finde, das Buch sollte man lesen und wenn es uns nur ein wenig Mut verleiht, auch mal über den Tellerrand zu blicken.

Selbst gekauft/ Ullstein Verlag/ Auflage 2021/ 249 Seiten/ 9,99€

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