Tell von Joachim B. Schmidt

Ich beginne diesen Beitrag mit einer Lobeshymne auf diesen Autor. Ich mag Joachim B. Schmidt wirklich sehr und liebe seinen Schreibstil. Irgendwie hat er ein besonderes Talent Menschen abzuholen und mit auf eine Reise zu nehmen. Tell war zwar nicht zwingend mein Lieblingsbuch von ihm, aber es hatte wie immer diesen wunderbaren Tiefgang und diese besonderen Protagonisten.

Tell

Wilhelm Tell soll ein legendärer Schweizer Freiheitskämpfer gewesen sein und die Originalgeschichte spielt wohl im Jahr 1307. Joachim B. Schmidt gibt dem Helden hier eine neue Plattform. Es ist zwar einiges aus der alten Saga mit inkludiert worden, aber auch ein paar fiktive Momente dabei. Er hat der Geschichte einen neuen Mantel verliehen und hat die Protagonisten ein bisschen mehr ausgeschmückt als das Original.

Wilhelm Tell ist ein Bauer im Isenthal. Er hat seinen Bruder Peter verloren und lebt nun auf seinem Hof zusammen mit Peter’s Frau Hedwig und seinen drei Kindern. Walter der älteste Sohn ist von Peter gewesen, umso mehr liebt Wilhelm ihn. Walter denkt, dass er Angst haben müsste vor Wilhelm, aber es stellt sich heraus, dem ist nicht so. Wilhelm Tell ist ein Bär von einem Mann und die meisten haben tatsächlich Angst. Als er eines Tages auf die Jagd nach einem Bären geht, verscherzt er es sich mit den Habsburgern. Der König persönlich möchte ihn richten. Bei einem Streit stirbt Wilhelms Mutter tragisch und Wilhelm Tell’s Wut ist entfacht.

Als er dann mit seinem beiden Söhnen zum Markt gehen möchte, um eine Kuh zu verkaufen, gerät er wieder ins Visier der Habsburger. Sie haben es förmlich auf ihn abgesehen. Stadteinwärts steht eine Stange mit einem Hut als Kopf, diese soll den König darstellen und ein jeder soll sich verbeugen. Tell sieht diesen Hut allerdings nicht und verbeugt sich nicht, sodass der König verstimmt ist und ihm eine Strafe auferlegen möchte. Er soll mit einer Armbrust einen Apfel vom Kopf einer seiner Söhne schießen. Walter ist der arme Sohn, den es erwischt, doch Walter ist sehr mutig. Er vertraut auf die Stärken seines Vaters und weiß, dass er den Apfel treffen wird. Und so kommt es auch. Tell jedoch hate einen zweiten Pfeil entwendet und hatte diesen für den König vorgesehen, wenn er den Apfel verfehlt hätte. Dies gefällt dem König natürlich nicht und er lässt Tell verhaften und nach Küssnacht in einen hohen Turm bringen, dort soll er nieder wieder herauskommen. Aber es kommt alles anders….

Meine eigene Meinung

Die Protagonisten in Tell sind super schön gezeichnet. Selbst die unfreundlichen Soldaten haben auch ihre netten Momente, weil Joachim B. Schmidt ihnen einen Charakter zeichnet. Vor allem aber hat mir Walter gefallen. Ein so mutiger und schlauer Junge, eine tolle Figur in diesem Buch. Ich könnte natürlich noch mehr über den Inhalt erzählen, aber dann würde ich ja die ganze Stimmung wegnehmen. Das Buch sollte man lesen. Ich fand es großartig. Noch nicht einmal die Geschichte Tell selbst, die ist bereits bekannt gewesen, sondern einfach nur wegen den Protagonisten und wie ihre Charaktereigenschaften und Gefühle beschrieben sind, dass macht dieses Buch aus. Auch Wilhelm Tell als Antiheld in diesem Buch gefiel mir sehr, ich mochte Antihelden schon immer gerne.

Selbst gekauft/ Büchergilde Ausgabe/ Gebundene Ausgabe/ 288 Seiten/ 20,00€

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