Jedes Buch, in dem es um die Natur geht, muss in mein Bücherregal. So war es auch mit dem Buch „Das Flüstern der Bäume“ von Michael Christie. Ich habe dieses Buch als Buddyread zusammen mit Kerstin und Ann-Kathrin gelesen und wir waren alle drei ganz begeistert. Ich persönlich liebe Familiengeschichten mit kleinen Geheimnissen und wenn dann auch noch die Natur eine große Rolle spielt, hat man mich schon dafür gewinnen können.

Familie Greenwood
Witzigerweise heißen alle in diesem Buch mit Nachnamen Greenwood. Nicht bei allen trifft dieser Nachname auch wirklich zu, denn einer der Hauptthemen in diesem Buch ist, die verworrene Familiengeschichte der Greenwoods. Im Buch spielen aber auch Bäume eine große Rolle, denn Harris Greenwood ist ein bekannter Händler von Holz und viele der nachfolgenden Familienmitglieder möchten eben dieses Holz schützen. Die Familie besteht aus einer Mischung von Umweltschützern und Firmenchefs.
Die Geschichte beginnt im Jahr 2038 auf Greenwood Island. Jacinda ( Jake ) Greenwood ist auf der Insel Nähe Vancouver als Naturführerin tätig. Eigentlich ist sie Forscherin und möchte die Bäume beschützen, doch auf Grund von Geldmangel ist sie gezwungen Touristen über die Insel zu führen und die Geschichten der Bäume zu erzählen. Sie hält es für einen Zufall, dass die Insel ihren Namen trägt, bis eines Tages ihr Ex-Verlobter mit einem Tagebuch bei ihr auftaucht. Bisher wusste Jake nicht viel über ihre Familie, doch dieses Tagebuch wird einiges hervorholen.
In der Familie Greenwood und aber auch Holt ( dazu erfahrt ihr mehr in dem Buch ) gab es viele Probleme. Die Geschichten in diesem Buch beginnen irgendwo um 1934 herum und enden wie gesagt mit dem Jahr 2038. Es braucht also ziemlich lange, bis die Familiengeschichte endlich gelüftet werden kann. Viele Protagonisten in diesem Buch mochte ich sehr, vor allem aber Everett Greenwood, der Bruder von Harris Greenwood. Everett wird von allen Menschen unterschätzt und er landet unschuldig im Gefängnis. Er hatte es besonders schwer und ich mochte diesen Protagonisten wirklich sehr. Mit ihm beginnt auch fast die Geschichte, denn er findet die kleine Willow Greenwood als Baby an einem Ahornbaum, die Mutter war gestorben und Everett kümmert sich um die kleine Willow. Damit beginnt aber auch das ganze Leid seiner Geschichte.
„Mitleid ist eine Empfindung, die Everett Greenwood vor langem abhandengekommen ist. Ausgelöscht von den zerstörten Männern, die er im Krieg getragen hat, vom Verrat seines Bruders, von der scharrenden Natur des Lebens- wie eine blinkende Münze, die in einen schwarzen See fällt,…“
Einzig mit dem Ende war ich nicht ganz einverstanden. Irgendwie hätte ich es gerne anders gehabt, aber das ist reine Geschmackssache. Wahrscheinlich werden andere Leser*innen das Ende sogar super gut finden. Dafür fand ich den Bezug zum Klimawandel hervorragend. Im Buch geht es, vor allem 2038 um eine Sandablagerung auf der Erde, welche durch die Überhitzung entstanden ist. Die Menschen erleiden Atembeschwerden und viele Bäume mussten bereits gefällt werden auf Grund diverser Parasiten.

Zusammenfassung
Ich mochte das Buch sehr! Vor allem liebte ich, dass alle Protagonisten in diesem Buch etwas mit Bäumen zu tun hatten. Man kann sagen, alle liebten die Bäume, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise. Sowohl die Hauptfiguren als auch die Nebenrollen waren in „Das Flüstern der Bäume“ sehr gut gezeichnet. Ich mochte so viele Protagonisten in diesem Buch. Michael Christie hat einen mitreißenden Schreibstil und war nicht zu Unrecht für einen der größten Literaturpreise in Kanada nominiert. Das Buch lag schon sehr lange auf meinem Stapel der ungelesenen Bücher, es wurde wirklich Zeit, dass ich es herausgeholt habe. An der Stelle ein klarer Buchtipp von mir.

Selbst gekauft/ Penguin Verlag/ Auflage 2020/ Taschenbuch/ 559 Seiten/ 12,00€
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