Der perfekte Kreis von Benjamin Myers

Benjamin Myers konnte mich bereits mit seinem ersten Buch „Offene See“ beeindrucken. Sein neuer Roman „ Der perfekte Kreis“ ist eine weitere Liebeserklärung an sein Heimatland England. Außerdem spielt auch hier wieder Freundschaft eine elementare Rolle.

„…Etwas zu erschaffen, das betört und verblüfft, das begeistert und verwirrt – etwas so Fantastisches und Faszinierendes und Unerwartetes-, etwas, das über Nacht auftaucht wie ein Pilz aus der Erde, ein Geschenk an die Menschen, das ist, so finden die beiden, ein radikales und wohltätiges Werk reinster und höchster Güte. Und aus so reinen Absichten sind Mythen gemacht…“

Der perfekte Kreis

Calvert und Redbone sind zwei außerordentlich nette Typen und ziemlich gute Freunde. Beide haben eine schwierige Vergangenheit hinter sich. Zusammen beschließen sie, den perfekten Kreis in ein Kornfeld zu zaubern. Man kennt es aus alten Filmen aus den USA, dass Kreise auf Kornfeldern zumeist für Außerirdische gehalten wurden. So ähnlich ist es auch 1989 in England. In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg und kurz vor einer Wende in Deutschland möchten Calvert und Redbone etwas schönes erschaffen. Die wildesten Gerüchte gehen herum, was es wohl mit den Kreisen auf sich haben könnte.

Für beide ist das Ziel, den größten und schönsten Kornkreis zu erschaffen, den es je gegeben hat. Sie lieben dieses Spiel im Versteckten und finden es äußerst amüsant, dass niemand zu erahnen vermag, wer hinter diesen Kreisen stecken mag. Beide sind ganz vorsichtig bei ihrer nächtlichen Arbeit, denn sie wollen keinen einzigen Halm beschädigen. Sie wollen etwas zauberhaftes schaffen, ohne die wunderbare Natur zu zerstören. Für beide ist es eine Therapie, ein Weg zu sich selbst zu finden und das vergangene zu vergessen.

Die Natur Englands

Wie auch in seinem ersten Roman, beschreibt Benjamin Myers die Natur Englands auf ihre schönste Weise. Man kann sich die goldenen Kornfelder perfekt vorstellen und kann erahnen wie wunderschön diese Landschaft ist. Auch der Aspekt, dass Calvert und Redbone die Natur nicht zerstören möchten ist großartig eingebunden. Es macht die beiden Protagonisten sehr sympathisch. Beide finden es grauenhaft, wenn deren schöne Umgebung zerstört wird und mit ihren Kornkreisen wollen sie auch irgendwie beweisen, wie schön die Welt sein kann.

„….Und das sie zu der Einsicht gelangt sind, dass das Leben nur eine kurze Phase auf dem hyperbolischem Kontinuum der Zeit ist, dass es andere Leben gegeben hat und dass es abermals andere Leben geben wird, liegen den beiden nur wenige Dinge wirklich am Herzen, aber das Erschaffen von Kornkreisen ist eines davon…“

Meine eigene Meinung

Ich bin ein Riesen Fan von Benjamin Myers geworden. Seine Beschreibungen der Landschaft sind so großartig und seine Beschreibung von Freundschaften so ehrlich. Man mag seine Bücher einfach, weil man sich in ihnen wohl fühlt. Man kann ganz tief eintauchen und in den Worten ins Ferne England reisen. Und auch der Bezug zur reinen Natur ist spürbar da. Sein Schreibstil ist noch dazu etwas ganz besonderes, oftmals sehr lyrisch und wunderschön. Ich danke dem Dumont Buchverlag für dieses tolle Exemplar. Würde ich Sterne vergeben müssen, dann hätte dieses Buch 5 von 5 Sternen verdient.

Rezensionsexemplar / Dumont Buchverlag / Gebundene Ausgabe / Auflage 2021 / 217 Seiten / 22,00€

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