Unsere Stimmen bei Nacht von Franziska Fischer

Ich habe das erste Buch von Franziska Fischer “In den Wäldern der Biber” geliebt und kam daher nicht umhin, dieses neue Buch auch zu lesen. “Unsere Stimmen bei Nacht” ist ein sehr stilles Buch, mit viel Gefühl und es ist bedacht auf die kleinen Dinge im Leben.

Ein Haus mit sechs Menschen

Gloria und Herbert leben in einem großen Haus, manche würden es sogar als Villa bezeichnen. Ihre Kinder sind ausgezogen und die vielen ungenutzten Räume scheinen die beiden zu erdrücken. Daher entscheiden sie sich dazu, diese Zimmer zu vermieten. Gloria hatte gerne Leben im Haus. Herbert hingegen mag es zurückgezogen, er versteckt sich gerne in seinem Antiquariat, welches sich auch im Haus befindet. Bei seinen Büchern ist er glücklich. Was ich durchaus auch verstehen kann als Buchliebhaberin.

Zuerst ziehen Gregor und seine Tochter Alissa ein. Gregor ist frisch geschieden und für Alissa ist dieser Umzug alles andere als leicht. Zumal Alissa sich mehr um ihren Vater kümmern muss als umgekehrt. Als nächstes zieht Student Jay mit ins Haus. Er ist Musiker und Alissa findet ihn äußerst interessant. Zu guter Letzt zieht Lou noch bei ihnen ein. Lou ist eine verlorene Seele, die noch nicht so genau weiß, wo sie hin gehört und was das Leben für sie bereit hält.

Zusammen ergeben diese sechs Personen einen bunten Haufen. Alle etwas unterschiedlich, aber sie arrangieren sich wunderbar. Gloria kocht jeden Abend für alle zusammen. Die Bewohner tragen sich zum essen in eine Liste und somit bekommt man eine warme Mahlzeit. Hin und wieder gibt es sogar Kuchen. Lou ist diejenige die im Frühling dann auf die Idee kommt, alle in den Garten zu bringen. Sie erleben nette Abende zusammen und lernen sich besser kennen. Gloria hat ein kleines Geheimnis, welches Lou entdeckt und vielleicht sogar mit ihr gemeinsam lösen kann.

“In den ersten warmen Tagen jeden Jahres passiert etwas mit den Menschen. Sie lassen etwas los und etwas anderes hinein. Ich schaue mir das gern an, weißt du? Manchmal spürt man das auch noch später, im Sommer, ab und zu auch an milden Oktobertagen, aber nie so intensiv wie im April oder Mai…”

Resume

Ich mochte die Geschichte sehr. Franziska Fischer kann wunderbar Charakter zeichnen. Jede Person in diesem Haus war einzigartig. Ich hatte mich am Anfang gefragt, warum Äpfel auf dem Cover gezeichnet wurden. Ich habe eine Theorie: die sechs Äpfel stehen für die Bewohner und ihren Weg der Reife. Wie bei einem Apfel erleben sie einen Reifeprozess, bei dem einen schneller und bei dem anderen langsamer. Reine Theorie, wissen kann ich es nicht, aber es klang für mich logisch. Auf jeden Fall ist das Buch ein kleiner Buchtipp und sehr gut für den Sommer geeignet. Ich mag leichte Bücher im Sommer, daher würde ich es sehr empfehlen. Danke an den Dumont Buchverlag, dass ich dieses Buch lesen durfte.

Rezensionsexemplar/ Gebundene Ausgabe/ Auflage 2023/ 287 Seiten/ 23,00€

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